CHANGCE-Spiel

Das CHANGCE-Spielbett

Die Welt verändert sich ständig und immer schneller – neue Technologien, die weltweite Vernetzung, Globalisierung und Digitalisierung wirken sich auf unser Arbeitsleben und unseren Alltag aus. Dadurch vergrößern sich einerseits unsere Möglichkeiten und Chancen – andererseits ändern sich damit auch die Herausforderungen, denen wir uns in Zukunft stellen müssen.

“Nichts ist so beständig wie der Wandel“

    – Heraklit von Ephesus

In den vergangenen fünf Jahren waren die größten Herausforderungen, denen sich der deutsche Mittelstand gegenüber sah, häufig geprägt von einbrechenden Absatzmärkten oder dem Wegfall wichtiger Großabnehmer. Dem gegenüber stehen für die kommenden Jahre nun zunehmend strategische und disruptive Themen: Die Entwicklung neuer Geschäftsfelder, neue Wettbewerber im Markt und besonders auch der Umbruch von Schlüsseltechnologien. Viele Geschäftsmodelle stehen damit unter massivem Veränderungsdruck. [1]

Um ein Unternehmen für die Zukunft zu rüsten und damit verbundene Änderungsprozesse erfolgreich umzusetzen, gibt es einen wichtigen Faktor, der über Erfolg oder Fehlschlag eines solchen Projektes entscheiden kann: Motivation – Die Motivation des Managements und die Motivation der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Prof. Dr. phil. Hugo M. Kehr vom Lehrstuhl für Psychologie an der Technischen Universität München erklärt die optimale Motivation anhand seines drei Komponenten Modells. Das 3K-Modell, das sowohl in der Theorie als auch in der Praxis Anwendung findet,  verknüpft anschaulich die drei wesentlichen Faktoren der Motivation: „Bauch“, „Kopf“ und „Hand“. Der Begriff „Bauch“ steht dabei für Emotionen, Gefühle und Intuition, „Kopf“ symbolisiert das rationale Denken, Ziele, die wir für wichtig halten und „Hand“ repräsentiert Fähigkeiten, Erfahrungen und Wissen. [2]

Das Drei-Komponenten-Modell der Motivation

In seinem Vortrag „Motivate yourself with visions, goals and willpower“ der Vortragsreihe TEDxTUM erklärt Prof. Kehr, dass Emotionen ein essentieller Bestandteil sind, aber oft nicht genug beachtet werden. „Wir neigen dazu, den „Bauch“ zu ignorieren. (..) Das ist der Grund, warum Manager daran scheitern, ihre Ziele zu erreichen. Das ist der Grund, warum Unternehmen die Umsetzung von Veränderungen misslingt. Sie alle ingorieren die emotionale Komponente.“  [3] Wer nicht mit dem Herzen bei der Sache ist, kann dies zwar durch Willensstärke kompensieren und sich dadurch zur Bearbeitung einer Aufgabe motivieren. Allerdings ist die reine Willenskraft als Ansporn nicht sonderlich effektiv, sondern meist anstrengend und eine kostspielige Ressource. [3]

Stellen wir uns einer Aufgabe, die wir für wichtig erachten und die unseren Fähigkeiten und Möglichkeiten entspricht, ist die intrinsische Motivation der entscheidende Faktor, der in uns  Begeisterung weckt und dazu führt, dass wir diese Aufgabe gerne und zielstrebig erledigen.

„Eine echte Vision hat das Potential dein ‚Herz‘ zu erreichen “

– Prof. Dr. Hugo M. Kehr

Um nun innerhalb eines Unternehmens eine solche emotionale Bindung zu einem Projekt oder Änderungsprozess aufzubauen, kann eine inspirierende Unternehmens-Vision sehr hilfreich sein.  „Eine echte Vision hat das Potential deinen ‚Herz‘ zu erreichen“ [3], führt Prof. Kehr in seinem Vortrag aus.  Doch wie sollte eine solche Vision formuliert sein?

In einem Gespräch, das wir mit Prof. Kehr geführt haben, erklärt er: „Es sollte etwas sein, das wirklich aus dem Unternehmen heraus entstanden ist und möglichst unter Beteiligung aller partizipativ entwickelt wurde, sodass jeder die Chance hatte in irgendeiner Form mitzuwirken“. [4] Besonders wichtig ist dabei auch, Mitarbeiter aller Hierarchieebenen in diesen Entwicklungsprozess miteinzubinden. „Man glaubt ja gar nicht, was das für eine Kraft entwickelt, wenn dann der Küchengehilfe nachher wieder an seinen Arbeitsplatz kommt und sagt: ‚Ihr glaubt es nicht, da war wirklich der Vorstand den ganzen Nachmittag dabei und wir haben über unsere Vision geredet.‘ Das ist einfach ein ganz anderer Effekt.“ [4]

Außerdem solle die Vision bildhaft sein. „Je besser ich es mir vorstellen kann, desto besser kann ich es mir merken, desto mehr motiviert es mich, desto besser kann ich es anderen erklären und desto leichter fällt die Kommunikation.“ [4]

Um sich den großen wirtschaftlichen Herausforderungen unserer Zeit und der Zukunft erfolgreich stellen zu können, brauchen wir organisatorische und technologische Veränderungen. Engagierte und motivierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die von ihrem Managment klar unterstützt werden,  sind für solche weitreichenden Änderungsprozesse in einem Unternehmen unerlässlich.

Eine inspirierende, bildhafte Vision, die von der gesamten Unternehmensfamilie getragen wird, kann einen entscheidenen Teil zu dieser positiven Arbeitsatmosphäre und -einstellung beitragen.

Der Vortrag „Motivate yourself with visions, goals and willpower“ von Prof. Hugo M. Kehr gibt interessante Einblicke in das 3K-Modell und ist entweder über die Website www.tedxtum.com oder hier unten abrufbar.

Autoren:

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Quellen:

[1] Studie der Unternehmerperspektiven: „Next Generation – Neues Denken für die Wirtschaft“ (2017); www.unternehmerperspektiven.de
[2] kehrmc.de (Stand: 18.06.2017)
[3] TEDxTUM – Veranstaltung vom 10.12.2016; Vortrag von Prof. Hugo Kehr „Motivate yourself with visions, goals and willpower“; http://www.tedxtum.com/past-events/tedxtum-2016-entelechy/motivate-yourself-with-visions-goals-and-willpower (Stand 18.06.2017)
[4] Interview mit Prof. Dr. Hugo M. Kehr zum Thema Chancenmanagement und Veränderungsprozesse vom 01.06.2017

 

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